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Hua Hin

Der Ort Hua Hin hat eine Lage mit Symbolkraft: Während das als eher verrucht geltende Pattaya am Ostufer der Bucht von Thailand liegt und damit dem Sonnenuntergang zugewandt ist, liegt Hua Hin, der älteste und nach den großen Touristenmagneten bekannteste Badeort des Landes im Westen. Wer hier urlaubt, blickt dem Sonnenaufgang entgegen. Jeder kennt den besonderen Zauber des frühen Morgens, wenn die Welt zu erwachen scheint und der Geist durch die Erholung im Schlaf besonders leistungsfähig ist. Man muss keinem bestimmten Glauben angehören, um die Besonderheit dieses Momentes tief zu empfinden – und den gibt es hier.

Hua Hin

Hua Hin ©iStockphoto/Pierrick Lemaret

Die Geschichte von Hua Hin

Kein Wunder also, dass es die Königsfamilie Thailands seit vielen Jahrzehnten an diesen Ort zieht. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte der ehemalige König Rama VI. seine Sommerresidenz auf Anraten seiner Mediziner nach Cha Am verlegen lassen, ein kleiner Ort in der nördlich angrenzenden Provinz Phetchaburi.

180 Kilometer sind es von Bangkok nach Hua Hin in Prachuap Khiri Khan, eine durchaus beachtliche Entfernung von der Hauptstadt aus. 1921 wurde die Bahnlinie von Bangkok aus fertig gestellt, damit konnte die Strecke für damalige Verhältnisse sensationell bequem und schnell zurückgelegt werden.

Schon vor Ramas letztem verzweifeltem Versuch, eine langwierige Krankheit abzuschütteln, haben sich Fürsten, Prinzen und andere Adlige damit vergnügt, in der Region zu jagen. Die Blaublüter dachten international, das Sommerklima ist vergleichsweise mild, man baute sich luftige wie schattige, viele architektonische Einflüsse verbindende Residenzen und die bekannteste davon ist der 1929 eingeweihte Wang Klai Kangwon, was soviel wie sans souci heißt, genauer: Fern von Sorgen.

Von Cha Am hatte man schnell Abschied genommen, den Adel zog es einige Kilometer weiter in den Süden nach Hua Hin. Hier beschränkte man sich auf das Wesentliche, ein paar Pavillons, ein paar Villen, die immer wieder ergänzt werden. Trotz des sprechenden Namens wurde König Prajadhipok gleich zu Beginn der 30er Jahre hier über Revolten in der Hauptstadt informiert, die zur Folge hatten, dass aus der absoluten Monarchie in Thailand eine konstitutionelle Monarchie wurde.

Das heutige Hua Hin

Die Angaben über die Einwohnerzahl Hua Hins heute schwanken stark, mit etwa 50.000 im Kernbereich der Stadt liegt man aber sicher nicht total falsch. Sie wächst, ihren alten königlichen Charme hat sie zwar bewahrt oder – wie im Falle des historischen Bahnhofs – rekonstruiert, zugleich wachsen aber die großen Hotelkomplexe, die Bars und Clubs und Restaurants werden mehr, es gibt aber weiterhin sehr charmante Ecken. Und insgesamt dominiert das wilde Nachtleben nicht wie anderswo.

Sehr schön ist der Nachtmarkt. Eine der Ausfallstraßen wird bei Dunkelheit für den Verkehr gesperrt und zu einem Markt, auf dem sich der Urlauber durch lokale Spezialitäten probieren kann und alles für den täglichen Bedarf findet. Die Atmosphäre ist besonders, die Luft ist erfüllt vom Duft der variantenreichen Küche, die man sich wirklich nicht entgehen lassen sollte.

Ein zentraler Ort Hua Hins ist auch der Hafen, der eine große Fischereiflotte beherbergt, die wiederum Garant für die Frische der auf dem Markt angebotenen Meeresfrüchte ist. Empfehlenswert sind auch einige der Restaurants in direkter Hafennähe. Wer Hua Hin aus der Ferne sieht, erblickt hoch aufragende Bettenburgen und wird sich kaum vorstellen können, im Herzen des Ortes eine derart heimelige Atmosphäre vorzufinden, die dazu geführt hat, dass zahlreiche europäische Gastronomen hier gestrandet sind.
Hua Hin ist ein guter Spot für Golfer. Es gibt gleich mehrere Plätze, außerdem kann man am Strand reiten, jede Menge Sportarten ausüben und natürlich die üblichen Kochkurse belegen. Zwei besondere Feste gibt es einmal jährlich in dem Badeort: zum einen ein Festival für Jazz im Juni, das durchaus international bekannte Musiker anzieht und zum anderen einen Autocorso mit Oldtimern und anschließenden Partys im Stile der 20er, also im Stile der Anfangszeit der Tourismusindustrie in Hua Hin.

Anreise

Hua Hin hat einen eigenen Flughafen, der von Bangkok bedient wird, außerdem werden natürlich die üblichen Überlandbusse, Minivans und Zugfahrten angeboten. Die Stadt liegt auf der langen schmalen Landbrücke, die in den tiefen Süden des Landes führt und an der vorbei muss, wer beispielsweise an die Andamanensee möchte.

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