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Reiseziel Köln

Köln ist ein sehr beliebtes Reiseziel in Deutschland und bietet viele verschiedene Sehenswürdigkeiten. Vor allem kann Köln aber auf eine sehr bewegte Geschichte zurückblicken, die schon in der Römerzeit begann.

Köln

Köln ©iStockphoto/Mikhail Markovskiy

Archäologen werden aber darauf bestehen, dass Köln auch eine frühgeschichtliche Geschichte hat. Bereits in der Altsteinzeit ist das Gebiet um Köln besiedelt gewesen, darauf lassen Funde schließen wie beispielsweise Faustkeile, die in der Gegend entdeckt wurden.

Größere Fundmengen gibt es dann für die Zeit ab etwa 4500 vor unserer Zeitrechnung, so dass davon ausgegangen werden kann, dass bereits zu dieser Zeit eine Besiedlung des Gebietes des heutigen Kölns stattgefunden hat. Dies ist natürlich vor allem auf den fruchtbaren Boden in der Rheingegend zurückzuführen, der immer neue Siedler und Ackerbauer anzog. Des Weiteren finden Archäologen auch immer wieder Überreste von bandkeramischen Siedlungen und von da an ist eine durchgehende Besiedlung nachzuweisen.

Genaueres kann aber natürlich über Köln erst mit der Besiedlung durch die Römer gesagt werden, die in etwa mit der Eroberung des Rheingebietes durch Caesar beginnt. Am Rhein gab es lange Zeit bevor Caesar einmarschierte eine kleine Ubier-Siedlung, die Oppidum Ubiorum genannt wurde. Die römische Kaiserin Agrippina soll in dieser Siedlung geboren worden sein, weshalb die Ansiedlung zur Römerzeit „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“ (kurz CCAA) genannt wurde. Wahrscheinlich ist dies aber nicht ganz richtig und Agrippina ist wohl lediglich durch die kleine Siedlung gereist.

Kölner Geschichte

50 nach Christus wurde Köln zur Stadt erhoben und da es Stadthaltersitz der Römer war, erhielt die Stadt diverse Zuwendungen, wie zum Beispiel die so genannte Eifelwasserleitung, eines der längsten Aquädukte zu dieser Zeit. Köln war also von seiner Gründung an eine sehr bedeutende Stadt und dies blieb auch so durch die folgenden Jahrhunderte. Allerdings änderten sich immer wieder die Besitzverhältnisse, so ging Köln im Frühmittelalter von römischem Besitz in fränkischen Besitz über. Dort blieb es als eine Art Hauptstadt bis zum Anfang des 6. Jahrhunderts. Mit der zunehmenden Macht Chlodwigs ging Köln danach in dessen Großreich auf, allerdings konnte sich Köln durch seine machtvolle Stellung ein großes Maß an Eigenständigkeit bewahren. Außerdem kam der Stadt Köln zugute, dass in ihr sowohl Franken als auch Römer friedlich zusammenlebten, denn dadurch kam es zu einem regen kulturellen Austausch. Darin ist auch mit ein Grund für die Vormachtstellung Kölns zu sehen.

Köln wurde am Ende der Merowingerzeit zur Residenzstadt, was natürlich eine zusätzliche Aufwertung der Stadt bedeutete, denn der Bischof beziehungsweise Erzbischof von Köln war eine der bedeutensten Persönlichkeiten im ganzen Reich, was Köln zusätzliche Aufmerksamkeit und Privilegien einbrachte. Vor allem im 10. Jahrhundert kamen immer mehr Stiftsgründungen in Mode, die für den Boom im romanischen Kirchenbau sorgten. In der Folge dieser Stiftungsgründungen nahm die Macht der Erzbischöfe noch zu, denn die Erzbischöfe waren mittlerweile politisch gebildet und äußerst machtbewusst. Köln wurde zum unbestrittenen geistlichen Zentrum, auch durch die Aufstellung von Heiligenikonen, -reliquien und -gebeinen. Dadurch wurden auch die Pilger in immer stärkerem Maße nach Köln gezogen und das Ansehen und der Ruf Kölns stiegen ständig an.

Köln war im Mittelalter die am stärksten wachsende Stadt und im Hochmittelalter war sie die größte Stadt des Reiches überhaupt. Unzählige Menschen zogen nach Köln, so dass die Stadt immer wieder erweitert werden musste. Dies lässt sich heute noch besonders gut an der Erweiterung der Stadtmauer und Stadtbefestigung archäologisch nachweisen und verfolgen.

Im 12. Jahrhundert hatte Köln fast einen ähnlichen Stand wie Jerusalem, Konstantinopel und Rom, was auch an der Bezeichnung Sancta zu erkennen ist, das alle vier Städte im Namen trugen. Die offizielle Bezeichnung von Köln war „Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia“ was „Heiliges Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter“ bedeutet. Das einzige was Köln noch fehlte war ein entsprechendes pompöses Gotteshaus, das mit denen der anderen Städte vergleichbar wäre. Diese Überlegungen führten in der Mitte des 13. Jahrhunderts zur Grundsteinlegung des Kölner Doms, dem wohl berühmtesten Gebäude Kölns. Die Bauarbeiten wurden erst im Jahre 1880 beendet und das auch nur für kurze Zeit. Der Dom ist solch ein riesiges Gebäude, dass die Reparaturarbeiten und Instandhaltungsmaßnahmen wohl nie enden werden. Deswegen wird der Dom auch gerne als „Ewige Baustelle“ bezeichnet.

Im 13. Jahrhundert erhielt Köln außerdem verschiedene Handelsrechte, die den wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt weiter beschleunigten. Allerdings verlief nicht alles ideal, auch nicht in dieser Zeit. Zum Beispiel bestanden jahrelang Auseinandersetzungen zwischen den Kölner Erzbischöfen und den Patriziern, die erst mit der Schlacht bei Worringen gelöst werden konnten. Hierbei kämpft das Heer des Erzbischofs gegen das Heer des Grafen von Berg und der Kölner Bürger. Der Erzbischof unterlag in dieser Auseinandersetzung was zur Folge hatte, dass die Stadt nicht mehr zum Erzstift gehörte. Eine weitere große Veränderung kam mit der Erhebung Kölns zur freien Reichsstadt Ende des 15. Jahrhunderts und der Aufnahme in den Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Die Stadt wuchs und florierte weiter. Nicht einmal der Dreißigjährige Krieg hatte wirkliche Auswirkungen auf Köln. Durch den blühenden Handel war Köln nämlich in der Lage sich von Belagerungen und Angriffen freizukaufen. Allerdings darf man nicht glauben, dass Köln durch den Krieg geschröpft wurde: Kaum eine Stadt verdiente in dieser Zeit durch Waffenproduktion und Waffenhandel so gut wie Köln.

Ein erneuter Einschnitt in der Geschichte Kölns kam mit den Ereignissen der Französischen Revolution. Köln wurde französisch besetzt und die Zeit Kölns als „Heilige Stadt“ war vorbei. Die Gebiete links des Rheins wurden von Frankreich in sein Gebiet eingegliedert und die neue Hauptstadt wurde Aachen. Allerdings schmälerte dies nicht die grundsätzliche Bedeutung Kölns. Diese blieb auch im 19. Jahrhundert bestehen und auch die Eingliederung Kölns und des gesamten Rheinlands ins Königreich Preußen änderte daran nichts. Im Gegenteil stieg Köln bald zur zweitwichtigsten Stadt nach Berlin im preußischen Reich auf. Dies hatte wiederum große Stadterweiterungen zur Folge, Köln wuchs also wieder weiter und das auch über die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert hinaus.
Die Begeisterung für den Ersten Weltkrieg war auch hier groß und die Ernüchterung während und nach dem Krieg dafür umso größer. Die Jahre der Weimarer Republik waren auch für Köln schwierig, wie für die meisten deutschen Städte, doch es gab auch viel Positives in den 1920er Jahren. Zum Beispiel wurde eines der größten Hochhäuser in Europa in Köln errichtet, außerdem konnte die Kölner Messe eröffnet werden, die fortan als Publikum Magnet fungierte und dies auch noch heute tut.

Die eigentlichen Probleme kamen erst mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus und mit dem Zweiten Weltkrieg. Auch in Köln brannten in der Reichskristallnacht die Synagogen. Juden, sowie die Sinti und Roma wurden deportiert. Vor allem während der Jahre 1942 bis 1944 war Köln dem britischen und amerikanischen Flächenbombardement ausgesetzt. Die Briten griffen dabei nachts an, während die Amerikaner am Tag über Köln kreisten. Bei diesen Angriffen wurden 90 Prozent der Stadt zerstört, auch der Kölner Dom wurde teilweise schwer beschädigt. Besonders tragisch waren aber natürlich die Menschenopfer, die durch diese Bombardements, aber auch durch die Hinrichtung von Widerstandskämpfern durch die Nationalsozialisten entstanden. Die Einwohnerzahl Kölns sank dramatisch auf unter 50000 Einwohner und die ursprüngliche Einwohnerzahl von etwa 800000 erreichte Köln erst wieder etwa 1960. Dafür ging es ab den 1960er Jahren für Köln wieder aufwärts. Dieser Aufwärtstrend hält bis heute an und heute ist Köln eine der beliebtesten Städte in Deutschland.

Kulturelles und Sonstiges in Köln

Historiker kommen in Köln also voll auf ihre Kosten, aber auch Freunde der schönen Künste kommen in Köln nicht zu kurz: Als echte Kulturstadt bietet Köln diverse Theater, Museen und feste Veranstaltungen im Jahreskalender. Die Theater Kölns stammen teilweise bereits aus dem 19. Jahrhundert, wie zum Beispiel das städtische Schauspielhaus und Opernhaus „Bühnen der Stadt Köln“. Allerdings haben auch alle anderen Theater hohe Standards und stellen so auch kritische Theaterbesucher zufrieden.

Köln ist neben seinen Theatern auch besonders bekannt für anspruchsvolle Musik, die in Köln von den bekannten Sinfonie- und Kammerorchestern vorgetragen wird, so zum Beispiel das Gürzenich-Orchester und das WDR-Sinfonie-Orchester, das regelmäßig Auftritte in Funk und Fernsehen hat. Außerdem sind im Zusammenhang mit Köln als musikalischer Stadt der Philharmonische Chor Köln zu nennen, der Kölner Kammerchor und der Kölner Rundfunkchor, sowie der Kölner Domchor. Wer in Köln Urlaub macht, sollte sich auf jeden Fall ein Konzert einer dieser Orchester oder Chöre anhören. Neben diesen klassischen Sehens- und Hörenswürdigkeiten bietet Köln aber vor allem für ein junges Publikum einiges. Dafür stehen diverse Veranstaltungsorte wie die Kölnarena, das E-Werk, das Palladium und die Live Music Hall bereit. In Köln ist also für jeden etwas dabei.

Ähnliches gilt im Bereich der Museen, wobei fast schon unzählige große und kleine Museen zu den unterschiedlichsten Themen in Köln zu finden sind. Besonders bekannt und gut besucht ist das Museum „Ludwig“ für Moderne- und Gegenwartskunst. Für das Mittelalter ist das Wallraf-Richartz-Museum zuständig und wer noch weiter in der Zeit zurückgehen möchte ist im Römisch-Germanischen Museum gut aufgehoben. Aber wie gesagt gibt es in Köln fast kein Museum, das es nicht gibt. Als Beispiele wären hier noch das Duftmuseum, das Schokoladenmuseum oder das Karnevalsmuseum zu nennen. Dass der Karneval in Köln ein eigenes Museum hat, ist natürlich kein Zufall, denn der Karneval ist in Köln nicht eine bloße jährliche Veranstaltung, sondern eher eine Lebensphilosophie. Feiern wird aber nicht nur in der fünften Jahreszeit großgeschrieben, das kann man am regen Nachleben in Köln erkennen. An den Wochenenden stürmen Einheimische und Touristen die Diskotheken, Clubs und Cafés, wobei sich diese hauptsächlich in der Altstadt, dem Kwartier Latäng, im Friesenviertel und am Chlodwigplatz befinden. Köln ist für seine Vielfalt recht bekannt, daher hat sich wohl auch die Homosexuellenszene so gut in Köln etabliert, die ebenfalls in den Nächten in diversen Clubs und Diskotheken feiert.

Köln Sehenswürdigkeiten

Köln kann auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurückblicken, deshalb ist eine Entdeckungstour durch Köln immer auch eine kleine Reise in die Vergangenheit. Köln ist aber gleichzeitig eine sehr junge Stadt mit vielen jungen Events, so dass jeder in Köln auf seine Kosten kommen kann.

Der Kölner Dom

Wer an Köln denkt, dem fällt natürlich fast immer auch der Dom ein, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten nicht nur Deutschlands, sondern sogar der Welt, denn der Dom bricht alle Rekorde. Vor allem zeugt der Dom von der großen Geschichte Kölns im Mittelalter, als Köln einen direkten Platz neben Konstantinopel, Rom und Jerusalem einnahm. Offiziell heißt der Dom eigentlich „Hohe Domkirche Sankt Peter und Maria“. Er ist mit 157 Metern die zweithöchste Kirche Deutschlands sowie die drittgrößte der Welt. Für kurze Zeit Ende des 19. Jahrhunderts war der Kölner Dom sogar das größte Gebäude der Welt überhaupt. Außerdem ist der Kölner Dom auch insgesamt eines der größten kirchlichen Bauwerke der Welt. Nach dem Mailänder Dom ist der Kölner Dom die größte gotische Kathedrale.

Jedoch spricht nicht nur die Größe für den Kölner Dom, sondern vor allem die künstlerische Gestaltung: die meisten Experten würden wohl zustimmen, dass der Kölner Dom die vielen verschiedenen Elemente gotischer Baukunst besonders schön zeigt und in Einklang bringt und dass diese Elemente nirgends auf der Welt so schön beobachtet werden können.

Allein deshalb zieht es natürlich Jahr für Jahr Millionen Kunstinteressierter und Kunstverständiger nach Köln und auch deshalb wurde der Kölner Dom Mitte der 1990er Jahre zum Weltkulturerbe erhoben. Der Kölner Dom ist enorm populär, was die Besucherzahlen belegen, denn die liegen genauso hoch, wie die Zahlen anderer europäischer Sehenswürdigkeiten wie die des Eiffelturms in Paris zum Beispiel. Neben der herausragenden Architektur ist aber natürlich auch entscheidend was im Kölner Dom zu finden ist: Hier gibt es nämlich unzählige Reliquien der katholischen Kirche, so zum Beispiel die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die schon im 12. Jahrhundert nach Köln gebracht wurden. Um diese heiligen Stücke aufbewahren zu können wurde Mitte des 13. Jahrhunderts der Entschluss gefasst, einen herrlichen Dom zu erbauen. Dombaumeister war Gerhard von Rile, allerdings ist ein Menschenleben im Vergleich zur Dauer des Baus des Kölner Doms natürlich verschwinden klein, denn die Fertigstellung des Doms zog sich bekanntlich bis 1880 hin und auch dann konnten die Bauarbeiten nur für kurze Zeit stillstehen: ein Gebäude wie der Dom muss ständig instand gehalten werden, so dass Bauarbeiten eigentlich nie aufhören. Daher wird der Dom ja auch als Ewige Baustelle bezeichnet. Außerdem erlitt der Kölner Dom während des Zweiten Weltkrieges große Schäden, denn die Briten und Amerikaner bombardierten ganz Köln enorm stark.

Außerdem wird gern unterschätzt inwieweit sich die Umwelteinflüsse auf das Bauwerk auswirken. Hier sind in erster Linie der saure Regen zu nennen, der das Gestein angreift, aber auch CO2-Abgase, die die Fassaden des Bauwerks schwarz färben. Durch die lange Bauzeit flossen in die ursprünglichen Baupläne immer wieder Änderungen ein, wobei die Grundkonstruktion bestehen blieb. Lediglich neue Errungenschaften der Bautechnik und Statik fanden immer Verwendung. Seit der Jahrhundertwende gibt es wiederum ein paar Neuerungen: Das Kellergewölbe des Doms aus dem 13. Jahrhundert konnte gesichert werden und dient nun zur Präsentation der größten Schätze des Doms. Im vergangenen Jahrhundert gab es zwei Diebstähle wertvoller Kunst, die jedoch beide aufgeklärt werden konnten. Im Kellergebäude sollen solche Diebstähel aber noch weiter erschwert werden. Das Kellergewölbe fungiert so als eine Art Museum im Dom und dort werden neben den kostbaren Reliquien vor allem liturgische Geräte aus den vergangenen fast 800 Jahren gezeigt, was natürlich nicht nur für Kunsthistoriker sehr interessant ist.

Aber nicht nur dieses Museum birgt natürlich viele Schätze, sondern auch der Dom selbst in seinem Inneren. So ist zum Beispiel das Chorgestühl recht beeindruckend und man sollte beim Betrachten genau hinsehen: es gibt nämlich zwei reservierte Plätze, einen für den Papst und einen für den Kaiser, auch wenn in den meisten Gottesdiensten diese Stühle leer bleiben.
Als weiteres Highlight ist der Drei-Königs-Schrein zu nennen, der die Reliquien der Heiligen Drei Könige beherbergt. Bisher wurde in der Geschichte des Doms nur ein Diebstahlsversuch auf diese Reliquien verzeichnet. Ein Verlust wäre auch unersetzbar.

Einen weiteren Rekord hält der Dom wegen seiner Glocke, die seit 1924 im Kölner Dom hängt. Sie ist die größte freischwingende Glocke der Welt, was bei einem Gewicht von 24 Tonnen erstaunlich ist. Eigentlich ist die Glocke wie der Dom dem Heiligen Peter geweiht und heißt daher „Sankt Petersglocke“, die Kölner haben aber nicht ganz soviel Respekt vor diesem Wahrzeichen und bezeichnen sie als „d`r decke Pitter“.

Für Orgelpianisten ist der Kölner Dom auch ein Muss, denn der Kölner Dom verfügt über zwei beeindruckende Orgeln, die beide von einem Spieltisch aus bedient werden.
Die ältere der beiden Orgeln stammt aus dem Jahr 1948, beziehungsweise in diesem Jahr wurde sie eingeweiht. Sie wird als die Chororgel oder die Querhausorgel bezeichnet im Gegensatz zur Langhausorgel, zu der später noch etwas zu sagen ist.

Die Chororgel befindet sich in einem Seitenschiff des Querhauses, was eigentlich recht untypisch ist. Das Langhaus des Doms musste nach dem Zweiten Weltkrieg aber erst wieder aufgebaut werden, so dass die Orgel dort keinen Platz gefunden hätte. Ins Langhaus kam erst 1998 eine Schwalbennestorgel, die oben bereits erwähnte Langhausorgel. Diese Orgel hat vier Werke, 3963 Pfeifen, die sich auf 53 Registern befinden. Eine echte Herausforderung für jeden Orgelpianisten. Der Kölner Dom ist eines der wichtigsten Gebäude in Köln und die Bewohner sind stolz auf ihren Dom. Außerdem zeigt sich die große Bedeutung des Gebäudes für die Stadt auch im Stadtwappen, denn dieses zeigt drei Kronen als Zeichen für die Reliquien der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom. In jedem Fall ist der Kölner Dom das inoffizielle Symbol der Stadt.

Aber nicht nur die Liebhaber gotischer Architektur und Fans des Kölner Doms kommen in Köln auf ihre Kosten. Köln bietet vor allem für Historiker und archäologisch interessierte einige sehenswerte Gebäude und Bauten. Die historischen Gebäude in Köln stammen auf Grund der langen Geschichte der Stadt aus den unterschiedlichsten Epochen und die ganze Stadt ist eine Fundgrube für Kunstgeschichtler und Archäologen. Allerdings ist gerade die Altstadt Kölns nur noch an wenigen Stellen in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild, denn im Zweiten Weltkrieg waren die Zerstörungen verheerend. In den 1950er Jahren wurden zwar teilweise sehr bedeutende Gebäude wieder hergerichtet, allerdings fielen damals auch einige Gebäude dem Geldmangel zum Opfer.

Spuren des römischen Kölns findet man bei Bauarbeiten im Innenstadtbereich immer wieder. Ein besondere Clou sind die Kellerräume des Rathauses, denn dort sind Reste römischer Bauwerke zu begutachten. Bekannter sind allerdings der so genannte Römerturm und die römische Stadtmauer, die in Teilen oder besser Restbeständen noch erhalten ist. Das Rathaus selbst ist im Übrigen eine recht interessante Sehenswürdigkeit, die wie viele der Kölner Bauten aus dem Mittelalter stammt und entweder im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurden oder nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurden. Wer sich für solche mittelalterlichen Bauten interessiert, sollte auf jeden Fall auch das Stapelhaus, den Gürzenich – eine Art Fest- und Konzerthalle – und das Overstolzenhaus besuchen. Bei letzterem Gebäude handelt es sich um das älteste Wohngebäude Kölns. Ebenfalls aus dem Mittelalter stammt eine Stadtmauer, die im Vergleich zur römischen Mauer besser erhalten ist, da sich noch Stadttore nachweisen und betrachten lassen. Dazu gehören beispielsweise das Eigelsteintor und das Hahnentor um nur zwei zu nennen.

Besonders beliebt bei Besuchern ist auch das Martinsviertel, das auf den ersten Blick einen sehr mittelalterlichen Eindruck erweckt, allerdings handelt es sich bei den meisten Gebäuden um Wiederaufbauten nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Martinsviertel befindet sich auch die Martinskirche, die oft wegen des Kölner Doms etwas in Vergessenheit gerät, sich eigentlich aber nicht verstecken muss. Dies gilt für alle Kirchen in Köln. Es gibt beispielsweise zwölf romanische Kirchen im Innenstadtbereich, die alle einen Besuch lohnen. Daneben gibt es noch diverse gotische Kirchen, die sich natürlich immer mit dem Dom messen lassen müssen. Aber natürlich findet man nicht nur in der Innenstadt diverse Kirchen und sakrale Bauten. Auch außerhalb befinden sich einige Kirchen, meist aus romanischer und gotischer Zeit.

Auch die Preußische Zeit hat in besonderem Maße in Köln ihre Spuren hinterlassen, was an der großen Bedeutung Kölns zu dieser Zeit liegt. Hier ist an erster Stelle der Festungsring zu nennen, der zu dieser Zeit errichtet wurde und immer noch – sogar teilweise mit Forts – besichtigt werden kann. In der preußischen Zeit wurde Köln auch enorm erweitert, so dass es ganze Stadtviertel gibt, die in dieser Zeit entstanden. Auch in den 1920er Jahren entstanden in Köln einige bedeutende Bauwerke wie zum Beispiel das Messegelände mit dem Messeturm oder das Hansahochhaus. Auch die Universität entstand Ende der 1920er Jahre und ist wie die anderen erwähnten Gebäude eine echte Sehenswürdigkeit. Während des Nationalsozialismus kam es aus der Sicht des Städtebaus zu keinen einschneidenden Veränderungen, dazu brach der Krieg zu schnell aus. Eigentlich wäre Köln sonst wahrscheinlich in den Bann des nationalsozialistischen Städtebaus gezogen worden, denn auch zu dieser Zeit hatte Köln große Bedeutung für die Machthaber.

Nach dem Krieg standen die Kölner vor einem Trümmerhaufen, der erst langsam und teilweise auch mit einigen Fehlern bei der neuen Städteplanung beseitigt werden musste. Allerdings kann man in den Bauten der 1950er und 1960er Jahre auch einen schönen Kontrast zu den älteren Bauten sehen, was ebenfalls eine Sehenswürdigkeit ist. Dieser Kontrast gilt auch für die diversen Rheinbrücken, die teilweise schon recht alt sind. Insgesamt kann man über acht Brücken den Rhein überqueren. All diese Gebäude und Bauten – egal ob historisch oder nicht – sind neben dem Kölner Dom einen Besuch wert. Die Kölner pflegen ihre historischen Sehenswürdigkeiten sehr gut, außerdem gibt es zu vielen dieser Gebäude Führungen und Präsentationen, die die geschichtlichen Hintergründe besser beleuchten. Solch eine Führung sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

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