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Colle di Val d’Elsa

Colle di Val d’Elsa, zu deutsch: „Hügel am Elsa-Tal“, ist eine Stadt in der Toskana mit ungefähr 20.000 Einwohnern. Die so genannte Oberstadt, genannt Colle Alta, beschreibt das historische Zentrum von Colle di Val d’Elsa: Der mittelalterliche Dom und zahlreiche Prachtbauten aus der Zeit der Renaissance zeugen von der vergangenen Größe der Stadt. Die jüngere Unterstadt (Neustadt) stellt dahingegen mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten sowie einem vielfältigen gastronomischen Angebot einen belebten Treffpunkt für Touristen wie Einheimische dar. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Stadtteilen beträgt etwa 40 Meter, und kann entweder mit einem Spaziergang auf der „Costa, einem gepflasterten Weg, oder mit Hilfe eines neu errichteten Aufzugs bewältigt werden.

Colle di Val d'Elsa

Colle di Val d’Elsa ©iStockphoto/agafapaperiapunta

Die historische Stadt

Obwohl die Städte Florenz und Siena bereits im frühen Mittelalter die größten politischen und wirtschaftlichen Mächte der Toskana darstellten, konnte Colle di Val d’Elsa als Zentrum der Glas- und Papierherstellung lange Zeit seinen Status als selbstständige Kommune aufrecht erhalten. Erste Dokumente, welche die Verarbeitung und Herstellung von Glas und Kristallwaren bezeugen, sind auf das 14. Jahrhundert datiert. Ab dem 15. Jahrhundert findet die Stadt als Exporteur eben dieser Produkte Erwähnung. Noch heute werden ungefähr 95% der italienischen Kristallwaren in den fünf ortsansässigen Betrieben hergestellt. Als Florenz im 16. Jahrhundert die Kontrolle über große Teile der Toskana gewann, gestand man der Stadt den Status einer „Città nobile“, also einer freien Stadt mit eigener Diözese, zu. Berühmte Personen, die aus Colle di Val d’Elsa stammen, sind der Maler und Kunsttheoretiker Cennino Cennini (1370-1440), sowie der Architekt und Bildhauer Arnolfo di Cambio (1240-1302), der heute noch Namensgeber zahlreicher Örtlichkeiten in seiner Heimatstadt ist.

Sehenswürdigkeiten in Colle di Val d’Elsa

Die beiden Stadtviertel Castello und Borgo in der historischen Oberstadt Colle Alta sind als architektonische Zeugnisse des Übergangs vom Mittelalter zur Renaissance unbedingt sehenswert. Ein besonders markantes Objekt hiefür ist der Palazzo Campana aus dem 16. Jahrhundert im Staddteil Borgo, dessen gewaltiger Torbogen eine Art Eingang zu dem Castello-Stadtteil darstellt. Dort befindet sich der Dom von Colle di Val d’Elsa, der zwischen 1603 und 1630 erbaut wurde, und wiederum Stilmittel des Mittelalters mit Elementen der Renaissance, z.B. in der Gestaltung der Priesterkanzel, vereint.

Neben dem Dom befindet sich ein Archäologisches Museum, das auf drei Stockwerken Funde aus Zeiten der Etrusker, sowie Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert zeigt. Die Chiesa Santa Caterina, eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert, ist mit ihren farbig gestalteten Fenstern eine weitere Sehenswürdigkeit im Borgo-Stadtteil, der im Westen mit der Porta Nuova, einem mittelalterlichen Tobogen, abschließt.

Nicht weit davon entfernt befindet sich das Kloster San Francesco aus dem 12. Jahrhundert. Dessen Vorplatz bietet einen idealen Ausblick auf die gesamte Oberstadt, sowie eine gute Möglichkeiten zum Ausruhen inmitten Schatten spendender Zypressen.

In der Unterstadt befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem renommierten Hotel „La Vecchia Cartiera“, einer umgebauten Papierfabrik aus dem 13. Jahrhundert, das Museo dell Cristallo, welches mit historischen wie neuzeitlichen Exponaten die Geschichte der Glasherstellung und Kristallverarbeitung veranschaulicht. Die Chiesa Sant’Agostino, die zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert erbaut wurde, legt durch ihre restaurativen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte ein weiteres interessantes Zeugnis von der Geschichte Colle di Val d’Elsas ab.

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