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Die blaue Moschee

Wer in Istanbul nach blaue Moschee fragt sollte sich nicht wundern, wenn er verwunderte Blicke und Kopfschütteln erntet – unter dem Namen Blaue Moschee ist die Sultan Ahmed Camii nämlich nur in Deutschland bekannt. Im Jahr 1609 von Sultan Ahmed I. in Auftrag gegeben bezaubert sie nicht nur durch ihre fragilen Bauelemente und das wunderschöne Lichtspiel im Inneren der Moschee, sehenswert sind auch die berühmten Fliesen aus Iznik, die in zarten Blau- und Grüntönen untere Mauern und Tribünen schmücken. Die blauen und weißen Fliesen an der Kuppel und den oberen Teilen der Mauern verliehen ihr ihren deutschen Namen „Blaue Moschee“, sind jedoch jünger als das Gebäude selbst.

Die blaue Moschee

Die blaue Moschee ©iStockphoto/Muhur

Betritt man das Gebäudeensemble der Blauen Moschee, läuft man zunächst durch den mit Rosen bestandenen äußeren Moscheegarten, bevor man in den marmornen Vorhof mit Brunnenbau und Säulenhalle gelangt. Von hier führt der Weg je nach Wunsch mit oder ohne Guide in die eigentliche Moschee, die durch ihre kunsthistorisch wertvollen Fliesen, ihre lichte Gestaltung und wertvolle Einlegearbeiten aus Elfenbein und Perlmutt bezaubert. Der Gebetsraum ist beinahe quadratisch und vollkommen mit Teppichen ausgelegt. Seine Architektur orientiert sich an der Ayasofya, die mehr als 250 Buntglasfenster tauchen den Raum in feierliches Licht.

Auch um die eigentliche Moschee herum gibt es viel zu entdecken. Sehr sehenswert ist beispielsweise die Türbe, in der Ahmed I. mit seiner Frau und seinen drei Söhnen ruht. Als kleiner Geheimtipp zählen die ehemalige Koranschule an der Ostseite und die frühere Medrese (Lehrstätte, Hochschule) an der Nordwestseite. Ebenso sehenswert ist das Museum im kleinen Sultanpavillon an der Ostseite: hier findet man kunstvoll gewebte Teppiche aus den verschiedensten Regionen der Türkei, die zum Teil aus dem 16. Jahrhundert stammen.

Übrigens: wie bei vielen anderen bekannten Bauwerken rankt sich auch um die Blaue Moschee eine Geschichte. Ahmed I. hatte geplant, alle vier Minarette komplett vergolden zu lassen, was das Budget des Baumeisters Mehmet A?a definitiv gesprengt hätte. Der griff also zu einer List und tat so als hätte er sich verhört: statt die Minarette mit Gold (alt?n) zu überziehen, baute er einfach sechs (alt?) Minarette. Das ist auch der Grund, warum die große Moschee in Mekka über sieben Minarette verfügt: das siebte wurde nach dem Bau der Sultan Ahmed Camii in Istanbul hinzugefügt, weil keine andere Moschee gleich viele oder mehr Minarette besitzen darf als die im Glaubenszentrum des Islam.

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