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Mit dem Bus in der Türkei

Mit dem Bus in der Türkei. Im ganzen Land ist das Linienbussystem sehr gut ausgebaut – kein Wunder, schließlich kann es sich nicht jeder der reisefreudigen Türken leisten, jede Strecke zu fliegen. Die Busse sind wider jeglicher Vorstellung von klapperndem Schrott auf Rädern sehr sauber, angenehm kühl und vor allem: sehr modern, egal mit welchem Busunternehmen man fährt. Gleiches gilt auch für die Busbahnhöfe. Wer beispielsweise schon einmal am Busbahnhof von Antalya oder im größten Busbahnhof der Welt in Istanbul war, der kann nur bestätigen: hier hat alles seine Ordnung, alles ist modern, sauber und gesittet. Wie auf einem Flughafen zeigen große elektronische Tafeln die Ankunfts- und Abfahrtszeiten an, die Schalter der einzelnen Busgesellschaften sind stets mit überaus hilfsbereiten Angestellten in Firmenuniform besetzt, die auch bei mangelhaften oder fehlenden Türkischkenntnissen versuchen werden, Ihnen weiterzuhelfen.

Mit dem Bus in der Türkei

Mit dem Bus in der Türkei ©iStockphoto/Oleksandr Filon

Wer Bus fahren will, muss pünktlich sein in der Türkei. Auf die Minute erreichen die Busse in der Regel den jeweiligen Busbahnhof, auf die Minute genau verlassen sie ihn auch wieder. An welchem Terminal welcher Bus ankommt, verkünden elektronische Tafeln, aber auch die hilfsbereiten Mitarbeiter der jeweiligen Busgesellschaft. Einige Minuten vor Abfahrt übergibt man sein Gepäck in der Regel einem Busbegleiter, der auch gleich das Ticket kontrolliert und fragt, wohin genau man möchte. Diese Frage würde in Deutschland wahrscheinlich maximal aus Höflichkeit gestellt werden. In der Türkei aber vermerkt der Busbegleiter neben dem jeweiligen Namen, wo ein Passagier gern aussteigen möchte – und genau an diesem Ort hält der Bus dann auch, egal ob es sich dabei um eine Autobahnabfahrt, eine Tankstelle oder Ihr Hotel handelt. In punkto Service sind Busfahrten nicht einmal durch einen Flug zu übertreffen: auf längeren Strecken werden Filme gezeigt, der Busbegleiter schenkt kostenlos Kaffee und Wasser aus und verteilt in der Regel auch kostenlose kleine Snacks wie beispielsweise Kekse. In den modernsten Bussen erhält man zudem Erfrischungstücher, in allen anderen Bussen kann man sich mit Kolonya erfrischen. Kolonya, das ist Eau de Cologne, das auf längeren Fahrten „ausgeschenkt“ wird, sehr gewöhnungsbedürftig vielleicht, aber auch sehr angenehm.

Auch was die Sicherheit betrifft kann man in türkischen Überlandbussen aufatmen: Fahrtenschreiber, regelmäßige Pausen, die neueste Sicherheitsausstattung und eine doppelte Besatzung sorgen für eine sichere Reise. Preislich unterscheiden sich die Busunternehmen minimal. Sehr empfehlenswert ist beispielsweise das Unternehmen Pamukkale aufgrund des guten Services und eher niedriger Preise, aber auch beispielsweise KÂM?L KOÇ, das zwar etwas höhere Preise verlangt, dafür aber mehr Beinfreiheit bietet, was sich besonders bei Nachtfahrten bezahlt macht. Abstand nehmen sollte man von Busunternehmen, die auffallend niedrige Ticketpreise verlangen: die Busse sind zwar auch sicher, aber die Fahrzeiten bedeutend länger. Übrigens: fast alle Busunternehmen haben eine eigene Webseite, auf der man sich schon von Deutschland aus über angebotene Verbindungen informieren kann – häufig auch mit der Möglichkeit, Tickets bereits zu reservieren oder online zu bestellen.

Auf relativ kurzen Strecken bis etwa 30 Kilometer lohnt sich eine Fahrt mit dem türkischen Minibus, dem Dolmus. Dieses Fortbewegungsmittel trifft man in ausgesprochenen Touristenorten ebenso an wie in abgelegenen Dörfern, wo sie oft die einzige regelmäßige Verbindung zur nächst größeren Ortschaft darstellen. In der Regel wartet ein Dolmusfahrer, bis sein Minibus oder Großraumtaxi voll oder zumindest halbvoll ist (je nach Saison), bevor er losfährt. Der Vorteil eines Dolmus ist: er hält wirklich überall auf Zuruf oder Handzeichen. Sein Nachteil: er hält überall auf Zuruf oder Handzeichen. Wer schnell und direkt vorankommen will, sollte auf relativ kurzen Strecken eher auf ein Taxi oder einen Mietwagen ausweichen, besonders schnell ist ein Dolmus nicht. Feste Abfahrtszeiten gibt es auch nur an definierten Anfangs- und Endpunkten der Route, die in der Regel auf einem Schild an oder hinter der Windschutzscheibe ersichtlich ist. Dafür gibt es keine bessere Möglichkeit, sich preiswert fortzubewegen und dabei auch Einheimische kennen zu lernen. Ein weiterer Vorteil: egal wo Sie sind, Sie brauchen sich nur an den Straßenrand zu stellen und der nächste Dolmus wird anhalten und Sie mitnehmen.

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