Mit dem Kanu über Boddengewässer
Mit dem Kanu über Boddengewässer zu paddeln, eröffnet eine faszinierende Möglichkeit, die einzigartige Küstenlandschaft zu erkunden. Die ruhigen und malerischen Gewässer entlang der Ostseeküste bieten ideale Bedingungen für Kanufahrer aller Erfahrungsstufen. Diese Art des Reisens ermöglicht es, die reiche Tier- und Pflanzenwelt der Region hautnah zu erleben und gleichzeitig die Ruhe und Entschleunigung auf dem Wasser zu genießen.

Kanu Urlaub ©iStockphoto/Grady Reese
Der Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres, und alle Familienmitglieder wünschen sich eine erholsame, abwechslungsreiche Zeit, an die man sich noch lange erinnert. Ist der Nachwuchs im Schulalter und einigermaßen seefest, ist eine Kanutour entlang der ostdeutschen Boddenküsten vielleicht genau das Richtige, um sich ein bisschen abenteuerlich zu fühlen, neue Erfahrungen zu sammeln und die Familie so richtig zusammenzuschweißen.
Mit dem Kanu über Boddengewässer – Bevor es losgeht
Plant man zum ersten Mal eine mehrtägige Kanutour mit Familie, tut man gut daran, nicht einfach auf eigene Faust loszupaddeln. An der deutschen Ostseeküste gibt es Unternehmen, die sich auf begleitete Fahrten mit Familien spezialisiert haben und den mutigen Seemännern von Anfang bis Ende kräftig unter die Arme greifen. Die Gewässer zwischen dem Festland und der Halbinsel Fischland-Darß bieten sich wegen der guten Befahrbarkeit besonders an und bilden zudem eine traumhafte Kulisse. Bewährt haben sich Fahrten von maximal einer Woche Dauer, an der gleich 2 bis 4 Familien teilnehmen. Da man ja nicht die ganze Zeit zu Wasser unterwegs ist, tut es nicht nur den Kindern gut, sich während der Landgänge mit Gleichgesinnten auszutauschen. Zudem gibt es immer wieder Streckenabschnitte, bei denen die Boote kurzzeitig über Land getragen werden müssen – da kommt jede zupackende Hand gerade recht. Am besten reist es sich in Kajaks und Kanadier-Booten, in denen auch das gesamte (wasserdicht verpackte) Gepäck verstaut wird. Die mitgeführten Zelte werden abends auf einem der ausgewiesenen Wasserrastplätze aufgeschlagen. Neben Abenteuerlust und einer gewissen Wetterfestigkeit gehört vor allem sicheres Schwimmen unbedingt zu den Grundvoraussetzungen – und dann kann man in See stechen.
Langeweile? Fehlanzeige!
Das alles mutet auf den ersten Blick an wie Urlaub auf dem Campingplatz, nur noch gekrönt von allgegenwärtiger Nässe. Tatsächlich ist eine Kanutour nicht zu vergleichen mit Urlaub in einer gepflegten Hotelanlage, dafür bietet sie jedoch jede Menge Spontansituationen. Wer diese meistert, weiß, dass man sich aufeinander verlassen kann. Kinder lernen, mutig zu sein, und Eltern üben sich im „Lockerlassen“. Die erfahrene, professionelle Begleitung sorgt für das nötige Sicherheitsgefühl und hat garantiert viel Wissenswertes und manche unglaubliche Geschichte rund um die Route zu berichten. Der ungewohnte Blick vom Wasser zum Ufer hin sensibilisiert die Sinne für Dinge, die sonst verborgen bleiben. Vogelzug, Wellenmuster, Flora und Fauna erscheinen plötzlich ganz anders, und schon beim ersten abendlichen Lagerfeuer schwirren die neu erlernten Fachbegriffe wie „steuerbord“, „achtern“ und „Kielschwein“ durch die Luft. Kinder, aber auch Eltern profitieren sehr von der Erfahrung, gemeinsam „Neuland“ zu betreten – endlich wissen die Großen einmal nicht alles besser und sind ihrerseits vielleicht froh, genau das nicht zu müssen. Und tolle Armmuskeln gibt’s auch noch….