Trabzon
Trabzon liegt an der Schwarzmeerküste im Nordosten der Türkei. Die rund 275.000 Einwohner zählende Stadt ist Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz. Im Umland werden Tabak, Mais und Tee, aber auch Haselnüsse angebaut. Trabzon verfügt über eine Universität und einen Flughafen. Der Hafen von Trabzon ist dabei auch von großer Bedeutung für die Wirtschaft der Provinz.

Trabzon ©iStockphoto/mathess
Von der Besiedlungsgeschichte her gesehen kann die Region auf eine mindestens 9000jährige Geschichte zurückblicken. Bereits die assyrischen Herrscher machten Trabzon zu einer wichtigen Handelsstadt. Die Römer machten die Stadt ab dem Jahr 117 n. Chr. nicht zur Provinzhauptstadt, sondern auch zu einem Zentrum des Schiffbaus.
Im Jahr 258 n. Chr. wurde die Stadt durch die Goten zerstört. Die zahlreichen christlichen Bewohner bauten die Stadt wieder auf und errichteten in diesem Zuge zahlreiche Klöster und Kirchen. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Byzantiner wurde sie die Hauptstadt von einem gesonderten Kaiserreich, und zwar das eines schon um 1185 vor dem Volksaufstand geflohenen Komnenen, einem Zweig der byzantinischen Herrscherdynastie.
Ab 1243 musste Trabzon Tribute zahlen, weil es an die Mongolen fiel, erlebte aber eine Blütezeit, weil es zum Knotenpunkt von Handelsrouten nach Russland, sowie in den Mittelmeerraum und in den Mittleren Osten wurde. Zu dieser Zeit entstanden in der Stadt prächtige Bauwerke, wie zum Beispiel die auch heute noch erhaltene Kirche Hagia Sophia.
Als 1453 die Osmanen Konstantinopel eroberten, konnte Trabzon den Streitkräften des Osmanischen Reichs noch einige Jahre trotzen, bevor auch sie 1461 an die Osmanen fiel. Nach dem 1. Weltkrieg fiel die Stadt zunächst an Armenien, wurde jedoch später an die Türkei zurückgegeben.