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Montecatini Therme

Die Montecatini Therme ist ein berühmtes Thermalbad in der Provinz Pistoia, im Nordwesten der Toskana. Der Ort breitet sich im fruchtbaren Nievole-Tal aus und trägt auch den Beinamen “Karlsbad Italiens”. Die Heilwirkung des aus der Tettuccio-Quelle sprudelnden Wassers war den Römern bereits bekannt, als das Gebiet des Ortes noch undurchdringbares Sumpfgelände war. Cosimo, der erste Herzog der Toskana, hieß seine Frau an, von dem Thermalwasser zu trinken. Weitere bekannte Persönlichkeiten folgten ihrem Vorbild.

Montecatini

Montecatini ©iStockphoto/eurotravel

Den Weg von Montecatini Therme zu bedeutendsten Kurort Italiens ebnete schließlich Großherzog Leopold, als er das Sumpfgelände trocken legen ließ und die Thermalbäder großflächig ausbaute. Der noble Badeort in seiner heutigen Form entstand im 19. und 20. Jahrhundert. Prominenz wie Verdi oder Beniamino Gigli schätzten die schwefel- und sodahaltigen Quellen und Bäder. Heute bringen die Thermalquellen den Patienten nicht nur Linderung bei Gallen- und Leberleiden oder Verdauungsbeschwerden, sondern dienen auch der Schönheit und dem Wellnessgedanken. Die Beauty Farm “Centro Benessere” bietet Schlammbäder und modernste Heilanwendung auf der Basis der Thermalquellen von Montecatini Terme.

Das Zentrum des Ortes bildet die Piazza del Popolo. Hier erhebt sich die modern gestaltete Kirche Santa Maria Assunta. Das historische Rathaus ist mit Fresken von Galileo Chini versehen. Auf der Viale Verdi gelangt man zum Kurviertel. Grünes Herz des Ortes ist der 460 000 Quadratmeter große Kurpark. Ein herrlicher alter Baumbestand, idyllische Spazierwege und kleine Tempel bilden eine Oase der Ruhe und Erholung, inmitten des lebhaften Kurbetriebes der Stadt. Das Parkgelände säumen zahlreiche Thermalbäder. Älteste Einrichtung ist die klassizistische Therme “Leopoldine” aus dem 18. Jahrhundert. 1915 errichtet wurde das “Stabilimento Excelsior”. Glanzvollster Bau ist das “Stabilimento Tettuccio”, mit seinen Kachelbildern, marmornen Zapftheken und einem großzügigen Kolonnadengang.

Die Bauten in Montecatini Terme werden von der Architektur des Art Nouveau bestimmt. Die für den Jugendstil so typische geschwungene Linienführung findet man in zahlreichen Fresken und Dekorationselementen wieder. In der Kunstakademie ist ein Museum untergebracht, welches die architektonische Bedeutung des Ortes dokumentiert. Für einen unbeschwerten Kuraufenthalt sorgen in Montecatini Terme mehr als 200 Hotels. Die Palette reicht dabei von urigen Familienbetrieben bis hin zu luxuriösen 5 Sterne Hotels. Die traditionsreichste Einrichtung ist das “Grand Hotel e la Pace”. Den aktiven Kurgast erwarten in Montecatini Tennisanlagen, ein Golfplatz, sowie die Pferderennbahn “Sesana”. In den Restaurants können die kulinarischen Spezialitäten der Region verkostet werden. Dazu gehören vielfältige Gemüsesuppen, das Teigwarengericht “Tacchoni”, die Aniskekse “Brididini”, das Mandelgebäck “Cialde” sowie der Kastanienkuchen “Castagnaccio”.

Nordöstlich des Kurparks befindet sich die Talstation der Standseilbahn, welche zum Stadtteil Montecatini Alto führt. Das altertümliche Bergdorf erhebt sich 260 Meter über dem Tal von Nievole. Hier befinden sich die Überreste der Festung Montecatini, um die sich der Ort einst entwickelte. Das mittelalterliche Städtchen beeindruckt entlang der Piazza Guiseppe Giusti mit einer üppigen Vegetation. Das Kloster Santa Maria a Ripa und die Kirche San Pietro sind sehenswerte Bauten. Eine weitere Besucherattraktion ist die Grotta Maona, eine im 19. Jahrhundert entdeckte Tropfsteinhöhle. Cafés, Bars und eine Tanzfläche laden zum Verweilen ein. In den Restaurants wird “Fettunta” angeboten. Das über Holzkohle geröstete Brot mit Salz und Knoblauch zählt zu den Spezialiäten Montecatini Termes.

Ausflüge lohnen von Montecatini Terme in das für seine Blumenzucht bekannte Städtchen Pescia, nach Collodi, der Heimat Pinocchios, oder in die vegetationsreiche Sumpflandschaft von Fucecchio.

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